Landratsamt – Wie draußen ist Geisenfeld?

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Der am 31. Juli 2011 in einer Stichwahl für 6 Jahre gewählte Landrat Martin Wolf (CSU) sondierte unmittelbar nach seiner Vereidigung, welche Ziele aus seinem Wahlprogramm noch dieses Jahr umgesetzt werden könnten. Einer der Schwerpunkte: Die Außenstelle des Landratsamtes im Norden des Landkreises.

Dabei werde es „eine faire demokratische Entscheidung geben„, versprach Wolf in der ersten von ihm geleiteten Sitzung des Kreisausschusses. Eine Arbeitsgruppe „Zukunft Landratsamt“ wird neben der Behandlung weiterer Schwerpunkte einen Kriterienkatalog dazu erarbeiten.Im November könnten die ersten Vorschläge dazu bereits auf dem Tisch liegen.

Dort liegen bereits die Bewerbungen der Gemeinden Geisenfeld, Manching, Reichertshofen und Vohburg. Sie alle machen sich Hoffnungen, den Zuschlag für den Sitz der Außenstelle des Landratsamtes zu bekommen.

Wobei Geisenfelds Bürgermeister im Vorfeld ein Votum zugunsten der Stadt bereits im Landratswahlkampf unnötig belastet hatte.

Hatte er sich doch im Vorfeld der Stichwahl -nicht nur aus Lokalpatriotismus- unnötigerweise für den Landratskandidaten Rolf Deml ausgesprochen, der es am Ende nicht wurde.

Es ist ein Geisenfelder in der Stichwahl, von dem wir thematisch nicht weit entfernt sind. Natürlich drücke ich jetzt ihm die Daumen“ ließ er sich in der Heimatzeitung zitieren. Rolf Deml (FW) wird’s gefreut und Martin Wolf (CSU) aufmerksam registriert haben.

Wie Geisenfelds Bürgermeister diese undiplomatische, völlig instinktlos in die Welt der Pfaffenhofner Kreispolitik gesetzte Äußerung aus der Welt schaffen wollte, konnten kurz nach der Wahl von Martin Wolf, Mitarbeiter des Landratsamtes beobachten. In vorderster Front, als einer der Ersten gratulierte Staudter dem neuen Landrat. Den dabei zu beobachtenden Kotau bezeichnete einer der Beobachter als „jedem Japaner zur Ehre gereichend„.

Am Rande des „24-Stunden-Lauf“ in Geisenfeld, Landrat Martin Wolf war als Läufer und Schirmherr dabei, kam der Schreiber dieser Zeilen auf die zurückliegende Landratswahl zu sprechen.
Sie waren bisher der Erste und einzige“, erklärte der Landrat, „der mir gratulierte und dabei offen zugab, mich nicht gewählt zu haben. Alle anderen haben nur ….„. Geschleimt hätte er wohl sagen wollen, wenn er es als Landrat hätte sagen können.

Staudter, der als Bürgermeister vieles im politischen Geschäft als gegen ihn persönlich gerichtet sieht, könnte nun im Umkehrschluss bei den Auswirkungen seiner Wahlaussage den Adressaten als ebenso kleinlichen Bruder im Geiste verstehen.
Und so dämpfte Staudter bereits die Hoffnung auf den Zuschlag zur Aussenstelle Geisenfeld.

Er sehe Geisenfeld bei der Entscheidung „nicht als Favorit„, doch für Geisenfeld als Standort gebe es „gleich mehrere triftige Gründe„, betonte er in der ihm eigenen Diktion das trotzdem Zwingende an einer pro Geisenfeld Entscheidung in der Heimatzeitung. Vorhandene Räume, Größe und Lage der Stadt.

Da dürften sich die Bürgermeister der restlichen Bewerbergemeinden ins Fäustchen gelacht haben. Was Geisenfelds Bürgermeister als „triftig“ ins Feld führt, können alle anderen auch für sich beanspruchen. Nur heißt es bei ihnen einfach nur „gute Gründe„.

Und über den Punkt, der gegen eine Aussenstelle Geisenfeld spricht, dürften sich die Bürgermeister der 3 Bewerbergemeinden besonders gefreut haben:

Staudters Qualität als umsichtig sich äußernder Bürgermeister!

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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